Schwimmhallenlüftung und Entfeuchtung - Alles wissenswerte

Einfamilienhaus

Gesunde und frische Luft ist ein entscheidender Faktor für das eigene Wohlbefinden und für den Wohnkomfort zuhause. Neue Energie-Standards führen jedoch dazu, dass Wohnhäuser immer dichter gebaut werden, sodass ein natürlicher Luftaustausch im Haus erschwert wird.

Während früher eine natürliche Belüftung durch Fugen, Undichtheiten oder Ritzen gewährleistet wurde, ist dies aufgrund gedämmter Außenfassaden und mehrfachverglasten Fenster heute nicht mehr möglich.

Die Folge: Schadstoffe können sich leichter in ihren vier Wänden anreichern und es kommt schneller zu einem Feuchteanstieg, welcher das Schimmelrisiko stark erhöht.

Der Einsatz von Lüftungsanlagen wird daher für viele Bauherren und Baufrauen unverzichtbar. Doch lohnt sich diese Maßnahme bei einem Einfamilienhaus überhaupt? Und welches Lüftungssystem passt am besten zu Ihrem Eigenheim?

Im folgenden Beitrag erfahren Sie alle wichtigen Informationen und Tipps zum Thema Wohnraumlüftung in Ihrem Einfamilienhaus!

Lüftungsanlagen werden immer bedeutender

Das Gebäude-Energie-Gesetz (abgekürzt auch GEG) hat in den letzten Jahren immer strengere Vorgaben veröffentlicht. Die Folge: Um möglichst wenig Energie zu verlieren, werden die Neubauten immer luftdichter. Ein Luftwechsel findet in den gut gedämmten Gebäuden demnach nur noch statt, wenn Fenster zum Lüften geöffnet werden.

Doch Achtung: Bei der Fensterlüftung kann man vieles falsch machen. Wer den von der GEG vorgeschriebenen Mindestluftwechsel sicherstellen möchte, müsste in einem zeitlichen Abstand von zwei Stunden circa 15 Minuten seine Innenräume durchlüften. Im Alltag ist dies für die meisten Menschen jedoch aufgrund zeitlicher Kapazitäten gar nicht durchzuführen.

Wenn das Fenster jedoch länger offen gelassen wird, entweicht vor allem in den Heizperioden viel Wärmeenergie, die vorher durch aufwendiges Dämmen der Gebäudehülle im Innenraum gehalten wurde. Um dies zu vermeiden, lüften viele Menschen in den Wintermonaten daher viel zu selten ihre Innenräume.

Dieser Umstand macht sich jedoch in der Raumluft bemerkbar: der Sauerstoff fehlt, Geruchsstoffe erhöhen sich und die Luftfeuchtigkeit nimmt zu. All dies kann die Schimmelbildung im Eigenheim begünstigen.

Lüftung im Neubau: Um eine gute Raumluftqualität und einen kontinuierlichen Luftwechsel zu gewährleisten, kommen deshalb in vielen Neubauten Lüftungsanlagen zum Einsatz.

Definition: Was ist ein gutes Raumklima?

Grundsätzlich gilt, dass eine gute Raumluft möglichst wenig Kohlendioxid sowie andere Schadstoffe enthalten sollte. Auch sollte die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen weder zu hoch noch zu niedrig sein. Um eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, sollten auch mögliche Zugerscheinungen vermieden werden.

Wie funktioniert eine automatisierte Wohnraumlüftung?

Bei einer automatisierten Lüftungsanlage wird in regelmäßigen Abständen die verbrauchte Luft des Innenraums gegen frische, schadstoffarme Außenluft ausgetauscht.

Vereinfacht gilt, dass die Außenluft durch einen Ventilator angesaugt und durch einen Kanal über die entsprechenden Räume weitergeleitet wird. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen.

Die genaue Funktionsweise variiert je nach Modell der Anlage. So gibt es unter anderem auch Lüftungsanlagen mit einer automatischen Wärmerückgewinnung.
Auch sogenannte sensorgesteuerte Anlagen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Diese messen unter anderem den Kohlendioxidgehalt im Raum und reagieren bei einem zu hohen Anstieg sofort.

Vorteile einer automatisierten Wohnraumlüftung

Filterung der Außenluft

Durch die Lüftungsanlage wird die Außenluft gefiltert, bevor sie ins Innere gelangt.
Auf diese Weise bleiben Ihre vier Wände frei von Schadstoffen, Pollen und unerwünschten Insekten. Dies ist nicht nur für Allergiker von Vorteil!

Wärmeverlust ist sehr gering

Durch die kontrollierte Wohnraumlüftung ist der Wärmeverlust deutlich geringer, als dies beim konventionellen Fensterlüften der Fall ist.

Ruhe ist gewährleistet

Vor allem Hausbewohner an Schnellstraßen können unter Verkehrslärm leiden. Mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung erhalten Sie zu jeder Tages- und Nachtzeit frische Außenluft, ohne dass der Lärmpegel in den Innenräumen ansteigt.

Geringes Risiko für Schimmelbefall

Bei stark gedämmten Wänden kann die Luftfeuchtigkeit in der Regel nur sehr schlecht entweichen. Dies führt zu einer erhöhten Schimmelbildung, wenn keine Lüftungsanlage im Haus installiert ist. Vor allem Räume mit hoher Feuchtigkeit, wie Küche und Badezimmer, sind von Schimmelbefall betroffen. Eine Lüftungsanlage gehört aus diesem Grund bbei vielen Neubauten bereits zum Standard.

Nachteile einer automatisierten Wohnraumlüftung

Regelmäßiger Filterwechsel und Wartungen

Eine Lüftungsanlage benötigt regelmäßige Wartungsarbeiten sowie Filterwechsel. Auch der Wärmetauscher muss in einem Abstand von circa 3 Jahren mit Wasser gereinigt werden.

Trockene Luft im Raum

Kalte Luft nimmt weniger Feuchtigkeit auf als warme Luft. Moderne Anlagen entziehen der Abluft neben der Wärme auch die Feuchtigkeit. Demnach kann es passieren, dass die Luftfeuchte in den kalten Wintermonaten auf weniger als 30 Prozent sinkt.

Eine trockene Luft ist in der Regel nicht weiter problematisch, kann jedoch zu einer Reizung der Atemwege führen. Ein separat aufgestellter Luftbefeuchter kann hier entgegenwirken.

Hohe Installationskosten

Neben der zu niedrigen Luftfeuchtigkeit betrachten viele Hausbesitzer auch die hohen Kosten als Nachteil der Wohnraumlüftung.

Neben den Anschaffungskosten kommen nämlich auch Kosten für die Instandhaltung und die Wartung des Gerätes hinzu.
Vor allem die Anschaffung und Installation einer zentralen Lüftungsanlage kann mit hohen Kosten verbunden sein. Die Anlage wird im gesamten Gebäude ausgelegt, was mitunter auch zu einer komplizierten Planung führen kann. Hier müssen mit mehreren tausend Euro gerechnet werden.

Tipp: Lüftungsanlagen werden je nach Standort auch staatlich gefördert. Es lohnt sich demnach, sich bei der örtlichen Gemeinde über mögliche Zuschüsse bei der Wohnraumlüftung zu informieren.

Welche Lüftungsanlage eignet sich für welche Wohnsituation?

Zentrale Lüftungsanlage

Neubau

Wenn Sie ein Einfamilienhaus neu bauen, eignet sich allen voran die zentrale Lüftungsanlage, da diese von Anfang an mit eingeplant werden kann. Auf diese Weise sind die Investitionskosten im Vergleich zum Nachrüsten deutlich geringer und Sie haben den Vorteil, dass die Lüftungsanlage alle Räume miteinander verbindet.

Altbau

Im Allgemeinen gilt, dass sich bei Bestandsgebäuden vor allem die Installation von dezentralen Lüftungsanlagen anbietet. Grund hierfür ist, dass der Altbau in der Regel über keine Lüftungskanäle verfügt und diese nachträglich eingebaut werden müssten. Diese Installation gilt als ziemlich kostspielig und aufwändig. Dezentrale Lüftungsanlagen wiederum sind nach Kernbohrung der Außenwand vergleichsweise leicht zu montieren.

Vorsicht: In unsanierten Altbauten sind Lüftungsanlagen jedoch in der Regel nicht sinnvoll. Es lohnt sich hier, sich im Vorfeld von einem Experten beraten zu lassen.

Lüftungsanlage: Kosten und Fördermöglichkeiten

Im Allgemeinen gilt, dass die Investition in eine Lüftungsanlage einen großen Kostenfaktor darstellt. Neben den Anschaffungskosten kommen laufende Kosten für Strom und regelmäßige Wartungen hinzu. Je nach Art der Anlage kann das Nachrüsten eines zentralen Lüftungsgeräts mit hohen baulichen Kosten verbunden sein.

Bei einem Einfamilienhaus belaufen sich die Investitionskosten je nach Modell bei circa 4.500-9.000 Euro. Die Stromkosten belaufen sich auf zusätzliche 40-70 Euro im Jahr für Strom.

Fördermittel

Im Allgemeinen gibt es staatliche Fördermittel nur bei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Grund dafür ist, dass die Wärmerückgewinnung dazu beiträgt, Heizenergie zu sparen und demzufolge als besonders klimaschonend gilt.
Die größte Förderinstitution für Lüftungsanlagen sind die KfW sowie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (abgekürzt auch BAFA). In einigen Gebieten gibt es jedoch auch regionale Förderprogramme.

Fazit

Lüftungsanlagen können maßgeblich dazu beitragen, die Luftqualität im Eigenheim nachhaltig zu verbessern und Schimmelbildung zu vermeiden. Wenn die Anlage eine Wärmerückgewinnung aufweist, lässt sich auf diese Weise auch auf umweltschonende Weise Energie sparen!

Es gibt verschiedene Arten von Lüftungssystemen. Während das zentrale Lüftungssystem die Luft durch das gesamte Haus verteilt, kann das dezentrale System in einzelnen Räumen installiert werden.
Bei der Entscheidung für eine Lüftungsanlage müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Neben dem Zustand und der Größe des Hauses sollten auch Kosten für die Installation sowie Betriebskosten mit einkalkuliert werden.

Insgesamt kann eine Lüftungsanlage dazu beitragen, die Energieeffizienz und den Wohnkomfort Ihres Einfamilienhauses langfristig zu erhöhen. Wir empfehlen Ihnen vorab, sich von unseren Fachkräften individuell beraten zu lassen. Auf diese Weise finden Sie die optimale Anlage für Ihr Eigenheim!

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